DEMARTIN Strahlen
Das Mikro-, Glasperl- und Sandstrahlen sind effektive Verfahren zur Vorbehandlung von Oberflächen vor Beschichtungsprozessen. Diese Methoden dienen dazu, die Oberfläche zu reinigen, aufzurauen und zu aktivieren, um eine optimale Haftung der nachfolgenden Beschichtung zu gewährleisten.
Das Mikrostrahlen verwendet sehr feine Strahlmittel mit Korngrößen im Mikrometerbereich, wie z.B. Mikroglasperlen oder Mikrokorund. Durch den Einsatz dieser feinen Strahlmittel wird eine schonende und präzise Reinigung und Aufrauung der Oberfläche erreicht, ohne das Grundmaterial übermäßig anzugreifen. Mikrostrahlen eignet sich besonders für empfindliche Oberflächen, filigrane Strukturen oder Präzisionsbauteile, bei denen eine feine und gleichmäßige Oberflächentopografie erforderlich ist.
Beim Glasperlstrahlen werden Glasperlen mit Korngrößen von typischerweise 50-250 µm verwendet. Die Glasperlen bestehen aus einem harten, aber spröden Material und zerbrechen beim Aufprall auf die Oberfläche in feinere Partikel. Dadurch wird eine effektive Reinigung und Aufrauung erreicht, ohne die Oberfläche übermäßig zu verformen oder Strahlmittelrückstände zu hinterlassen. Glasperlstrahlen eignet sich für eine Vielzahl von Materialien wie Metalle, Kunststoffe oder Keramiken und erzeugt eine saubere, matte und reaktive Oberfläche für nachfolgende Beschichtungen.
Das Sandstrahlen verwendet gröbere Strahlmittel wie Quarzsand, Korund oder Stahlkies mit Korngrößen von typischerweise 0,2-2 mm. Durch den Einsatz dieser Strahlmittel werden stärkere Abtragungseffekte und gröbere Oberflächenprofile erzeugt. Sandstrahlen eignet sich zur Entfernung von dicken Beschichtungen, Rost, Zunder oder Verunreinigungen und zur Erzeugung von ausgeprägten Rauheitsprofilen für eine verbesserte mechanische Verankerung der Beschichtung. Allerdings kann Sandstrahlen auch zu einer Verformung oder Aufhärtung der Oberfläche führen und Strahlmittelrückstände hinterlassen.
Bei allen Verfahren ist die zeitliche Nähe zwischen Vorbehandlung und Beschichtung von entscheidender Bedeutung. Eine zu lange Zeitspanne zwischen Strahlen und Beschichten kann zur Bildung von Oxidschichten oder erneuter Verunreinigung der Oberfläche führen, was die Haftung der Beschichtung beeinträchtigt. Daher sollte die Beschichtung möglichst zeitnah nach der Vorbehandlung erfolgen.
Bei allen Strahlverfahren ist die Wahl des geeigneten Strahlmittels, der Strahlparameter (Druck, Winkel, Abstand) und der Strahlzeit von entscheidender Bedeutung, um das gewünschte Oberflächenergebnis zu erzielen und Schädigungen des Grundmaterials zu vermeiden. Auch die Nachbehandlung, wie das Entstauben und Reinigen der gestrahlten Oberfläche, ist wichtig, um eine optimale Haftung der Beschichtung zu gewährleisten.
Die Wahl des geeigneten Strahlverfahrens hängt von der Art des Grundmaterials, der zu entfernenden Verunreinigungen und den Anforderungen an die Oberflächenstruktur ab. Während das Mikro-Glasperlstrahlen für empfindliche Oberflächen und feinere Strukturen geeignet ist, kommt das Sandstrahlen bei robusteren Materialien und gröberen Verunreinigungen zum Einsatz.
Insgesamt tragen Mikrostrahlen, Glasperlstrahlen und Sandstrahlen dazu bei, die Oberfläche optimal für Beschichtungsprozesse vorzubereiten. Durch die Anpassung des Strahlverfahrens und der Strahlparameter an das jeweilige Material und die Beschichtungsanforderungen lassen sich maßgeschneiderte Oberflächeneigenschaften erzielen, die eine hohe Beschichtungsqualität und Langzeitstabilität ermöglichen.